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Wir starten mit der Betrachtung unserer Gesichter.

Was finden wir an dem Gesicht unseres Gegenübers besonders?
Unterscheidet sich das von dem, was wir an unserem Gesicht mögen?

Wir sprechen über Proportionen, wie ein Gesicht aufgeteilt ist, auf welcher Höhe sich die Augen befinden. Mit einem Legespiel, das von Künstler- und Buchillustrator*innen gestaltet wurde, erkunden wir was passiert, wenn ein Teil eines Gesichts ausgetauscht wird und welche Bedeutung auf einmal die Form eines einzelnen Ohrs haben kann.

Die Kinder erstellen selbst Portraits, die zu einem cadavre exquis1 werden, indem jedes Portrait in drei Teile zerschnitten wird. Sie ziehen aus drei Umschlägen je ein Teil eines Gesichts. Die daraus neu entstandenen Gesichter werden in Skizzenbücher gezeichnet. Einige Kinder sind so darin vertieft neue Gesichter zu formieren, dass sie nicht ins Zeichnen kommen. Zusätzlich wird ein anderes Spiel genutzt, bei dem es magnetische Ohren, Nasen, Augen und Münder gibt, die auf einem Blech zu einem Gesicht zusammengesetzt werden können.
Mit diesen Erfahrungen gehen wir in den Kunstraum der Schule. Auf verschiedenen Tischen sind Übungen zum Erkunden vorbereitet.


Wie ist es zum Beispiel, wenn ich meine eigene Hand nicht sehen kann und das Gesicht meines Gegenübers zeichnen will?

Wie fühlt es sich an mehrere Minuten lang neugierig und genau angeschaut zu werden?

Entspricht das, was ich sehe, auch dem was ich auf einer Glasscheibe zwischen uns gezeichnet habe? Wenn nicht, wie unterscheidet es sich?

Ort: Evangelische Grundschule Babelsberg
Projektleiter*in: Anna Jahn (Kunstlehrkraft)
Gruppe: 1.-3. Klasse (26 Schüler*innen)
Zeitraum: Mär. 2025
Verfahren/ Material: Gesichter- Legespiel Auge, Nase, Mund. Verlag Kreewinkel, Magnetspiel. selbst gestaltet



  1. „Cadavre exquis (exquisiter Leichnam) ist ein gemeinschaftlicher Zeichenansatz, der zuerst von surrealistischen Künstlern verwendet wurde, um bizarre und intuitive Zeichnungen zu schaffen“ https://www.tate.org.uk/art/art-terms/c/cadavre-exquis-exquisite-corpse
    mehr Informationen: Kochhar-Lindgren, Kanta u.a. (2009): The Exquisite Corpse: Chance and Collaboration in Surrealism’s Parlor Game.
    ↩︎